Hast du bereits gefühlte 33 Wege ausprobiert, um deinen rastlosen Geist zu kontrollieren? Um zur Ruhe zu kommen und wieder Kraft zu tanken in unserer schnelllebigen Welt? – Und nichts hat nachhaltig funktioniert? Dann versuch’s doch mal mit Achtsamkeit!
In diesem Artikel zeige ich dir, was es mit diesem Modewort auf sich hat und wie du Achtsamkeit ganz einfach in deinen Alltag integrieren kannst (und ohne dass du dich dazu in eine Höhle im Himalaya zurückziehen müsstest).
Du erfährst hier, wie du durch Achtsamkeit nicht nur Zeit gewinnst und gelassener wirst, sondern noch einiges mehr… Neugierig?
Also, fangen wir an.
Rastloser Geist
Gedanken sind wie die Wellen eines Ozeans, die immer in Bewegung sind und niemals stillstehen. Unser Geist denkt unaufhörlich und rastlos. Endlos analysiert er alles, womit er in Berührung kommt. Er vergleicht, urteilt und zieht Schlüsse. Die meisten Gedanken sind (tut mir leid, dies sagen zu müssen…) völlig belanglos und kreisen entweder um Vergangenes oder um Zukünftiges. Wir trauern Vergangenem nach. Oder machen uns Sorgen um die Zukunft.
Dabei entgeht uns die Gegenwart! Wir leben grösstenteils unbewusst, auf Autopilot. Und verpassen dabei den Augenblick! Kommt dir das vielleicht bekannt vor?
Was bitte bedeutet Achtsamkeit?
Achtsamkeit bedeutet:
- sich dessen bewusst zu sein, was gerade jetzt innen und aussen geschieht
- Gedanken, Gefühle oder Körperempfindungen wohlwollend anzunehmen, ohne sie zu ignorieren, unterdrücken, analysieren oder zu bewerten.
Ist Achtsamkeit ein neuer Trend?
Praktiziert wurde und wird es von Weisen bereits seit Jahrtausenden! Neuer ist also höchstens, dass man jetzt, auch ohne vorgehaltener Hand, darüber spricht!
So z.B. der amerikanische Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn, der als Vater des therapeutischen Achtsamkeitstrainings gilt. Das von ihm entwickelte Programm zur Stressbewältigung wird mittlerweile weltweit in mehr als 700 Kliniken unterrichtet.
Die Essenz von Eckhart Tolles herausragenden Büchern („Die Kraft der Gegenwart“ oder „Leben im Jetzt“) ist meiner Meinung nach ebenfalls – Achtsamkeit!
Dass diverse Hollywood-Grössen auf Achtsamkeit schwören, überrascht nicht besonders. Wohl aber, dass es inzwischen auch fortschrittliche Wirtschaftskapitäne tun.
Aber wofür soll das gut sein?
Bevor ich dir eine ganz simple Übung vorstelle, lass uns einen Blick auf die positiven Auswirkungen des Achtsamkeitstrainings werfen.
- Achtsamkeit zu praktizieren, hilft uns, in unserer hektischen Welt, bei Stress, Krankheit und anderen Herausforderungen im Leben, wieder innere Ruhe, Gelassenheit und Klarheit zu finden. Möglich wird dies, indem wir unsere Aufmerksamkeit auf das Jetzt richten – und dabei unsere Gedanken und Gefühle wahrnehmen, ohne sie zu bewerten. Dadurch sind wir darin weniger verstrickt.
- Durch das bewusste Wahrnehmen sind wir „automatisch“ in der Gegenwart zentriert, verbunden mit dem, was jetzt gerade in unserem Körper oder Geist geschieht. Wir hängen dann weder der Vergangenheit nach, noch machen wir uns Gedanken über die Zukunft.
- Das permanente Geschnatter in unserem Kopf verlangsamt sich und wir sind wieder verbunden mit unserer inneren Weisheit!
- In der Gegenwart zentriert, gelangen wir rasch in den sogenannten Alphazustand, mit einer Hirnaktivität von 8-13 Hertz (Schwingungen pro Sekunde). Diesen Bewusstseinszustand kennst du auch – nämlich vor dem Einschlafen und gerade nach dem Aufwachen. Es ist die Grenzlinie zwischen Schlafen und Wachen, oder anders gesagt: Tiefenentspannung mit Achtsamkeit. Im Alphazustand sind wir ausgesprochen kreativ, lernfähig und verbunden mit der Intuition.
- (ich könnte die Liste noch endlos weiterführen, aber ich merke, du möchtest jetzt zum praktischen Teil übergehen…)
Probiere es aus!
Es gibt verschiedenste Achtsamkeitsübungen, um immer öfter präsent zu sein und den Augenblick wahrzunehmen. Ganz grob kann man unterscheiden zwischen der „formellen Praxis“ und der Übung im Alltag (= „formlose Praxis“). Wichtiger als wie du übst, ist, dass du übst. Idealerweise täglich ein paar Minuten, oder mind. 3-4 x wöchentlich.
Formelle Praxis
Darunter versteht man verschiedene Formen der Meditation wie z.B. Sitzmeditation, Body-scan-Meditation oder Hatha Yoga. Die Wahrnehmung und Beobachtung des Atems ist bei allen drei Methoden ein wichtiges Element.
Als Einstieg kannst du die folgende Übung praktizieren:
- Setze dich bequem und aufrecht hin.
- Konzentriere dich 5-10 Minuten lang nur auf deinen Atem. Nimm wahr, wie er kommt und geht.
- Falls deine Gedanken abschweifen, nimm zur Kenntnis, was du denkst und welche Gefühle damit verbunden sind. Analysiere und bewerte sie jedoch nicht. Beobachte einfach und lenke dann deine Aufmerksamkeit wieder auf deinen Atem. Nimm wahr, wie er kommt – und wieder geht. Dies bringt dich immer wieder zum gegenwärtigen Augenblick zurück.
- Die Dauer der Übung kannst du von Woche zu Woche ein wenig steigern.
- Statt „nur“ deinen Atem zu beobachten, kannst du als Variante auch deinen ganzen Körper wahrnehmen, indem du dich auf das Innere deines Körpers konzentrierst.
Formlose Praxis
In der formlosen Praxis üben wir im Alltag, bei alltäglichen Aktivitäten, achtsam zu sein. Egal, was du machst: ob essen, duschen, arbeiten, Kinder hüten, lesen, spazieren gehen, bügeln, usw.: Erinnere dich immer wieder daran, in jedem Augenblick präsent zu sein. Das wahrzunehmen, was du tust, fühlst, denkst. Das tönt extrem einfach… und ist es auch. Aber eben… nur allzu leicht vergisst man es immer wieder!
Das Königliche an der formlosen Achtsamkeitspraxis ist, dass es KEINE ZUSÄTZLICHE ZEIT beansprucht!
Schön, dass du bis hierhin gelesen hast! Das Beste kommt nämlich noch… denn, meine Empfehlung heisst…
…Yoga Nidra – DAS Achtsamkeitstraining schlechthin
Yoga Nidra ist sogar für Meditations- und Yogamuffel bestes geeignet! – Bei dieser Tiefenentspannungs-Methode, lauschst du, auf dem Rücken liegend, einer CD oder einer persönlichen Stimme. Ca. 25 Minuten lang. Dabei wirst du die meiste Zeit im Alphazustand verbringen. Und entspannst dich dabei auf allen Ebenen. Ohne jegliche Anstrengung, keine Konzentration, keine Körperübung. Stehst danach auf und fühlst dich göttlich! – Herrlich erfrischt, komplett entspannt und regeneriert.
Damit kommen wir noch zur Auflösung des Rätsels zu Beginn. Wo ich dir einen Zeitgewinn“ in Aussicht gestellt habe… Nach einem Yoga Nidra bist du so erfrischt, dass du die „investierte“ Zeit mehr als wettmachst!
Für mehr Infos zu Yoga Nidra klicke hier.
Fazit:
- Achtsamkeit zu praktizieren ist sehr einfach. Und lohnt sich.
- Du kannst bei alltäglichen Aktivitäten üben oder „formell“, mit Meditation, Hatha Yoga, etc.
- Für Yoga- und Meditationsmuffel (und natürlich auch alle anderen…) ist die Tiefenentspannungs-Methode „Yoga Nidra“ sehr zu empfehlen.
- Falls du bereit bist, ein paar Minuten täglich oder mind. 3-4 x wöchentlich zu üben, wirst du bald Veränderungen wahrnehmen: du bist entspannter, ausgeglichener und gelassener.
Und jetzt bist du dran: Was ist deine beste Methode, um im hektischen Alltag zu entspannen und zur Ruhe zu kommen? Ich freue mich, wenn du hier einen Kommentar hinterlässt!
Achtsame Grüsse,
Monika
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Foto: Copyright Monika Khalil